Kapitel 3: alter Freund?
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STADT

KASTOS:
„Erinnerst du dich nicht mehr?“

XENA:
„Ich erinnere mich an Vieles, aber das Meiste versuche ich zu vergessen.“

KASTOS:
(lacht ironisch)
„Haha, das kann ich mir vorstellen... du bist ja viel herum gekommen, seid
damals... Ich bin Kastos.“

Sekunden verstreichen. Xena scheint sehr überrascht.
Sie erinnert sich wieder und ist nun umso entsetzter, dass sie von ihrem alten Freund angegriffen worden ist.

XENA:
„Kastos... Du... bist von der Armee des schwarzen Drachen aufgezogen
worden... Ich dachte du wärst tot.“




KASTOS:
„Das war ich auch, irgendwie. Die letzten Jahre war ich im Gefängnis, doch nun habe ich
eine neue Chance erhalten.“


XENA:
„Wie meinst du das?“

KASTOS:
„Schließ dich uns an und wir werden allmächtig sein..“

XENA:
„Niemals... das ist nicht der richtige Weg, Kastos. Und du bist nicht du selbst, das sehe
ich. Wir können damit nichts erreichen! Der wahre Feind ist irgendwo da draußen...“

Xenas kleine Ansprache zeigt Wirkung und Kastos wird leicht nachdenklich. Schließlich macht er kehrt, steigt auf sein Pferd und reitet mit seinen Begleitern zügig aus der Stadt. Gabrielle tritt nun verunsichert an ihre Freundin heran.

GABRIELLE:
„Was hat das zu bedeuten?“

Xena schweigt, steckt ihr Schwert zurück in den Halfter und kehrt allen den Rücken.

GABRIELLE:

„Xena... warte!“

Doch ihre Freundin geht weiter mit gesenktem Haupt in die Richtung eines Badehauses.


- Schnitt -

BADEHAUS

Xena steht nachdenklich vor einem Spiegel und fährt sich einmal mit der Hand über ihr Gesicht. Dann wendet sie sich vom Spiegel ab und beginnt, ihre Waffen und ihre Rüstung abzulegen. Sie hat sich in einer Wanne Wasser eingelassen und nimmt nun ein Bad. Entspannt lehnt sie sich zurück und schließt die Augen.



- Schnitt -

STADT

Etwas gelangweilt sitzt Gabrielle vor dem Badehaus und starrt vor sich hin. Plötzlich entdeckt sie Autolycus am Tor. Ihr Blick wird wieder erfreuter und sie winkt ihm zu. Der Meisterdieb sieht sich am Stadttor kurz um, als er sie entdeckt.

AUTOLYCUS:
(zu sich selbst)
„Hm... Scheint nicht allzu viel passiert zu sein.“

Er macht neben der Bardin Halt und steigt vom Pferd.

GABRIELLE:
(etwas überrascht)
„Autolycus... was machst du denn hier?“

AUTOLYCUS:
„Ich hab mitbekommen, wie ein finsterer Typ nach Xena gefragt hat und hierher kommen
wollte. Na ja und es klang nicht so, als hätte er einen Höflichkeitsbesuch geplant.
Wo ist Xena?“

Gabrielle zeigt mit dem Finger auf die Eingangstür.

GABRIELLE:

„Da drin.“

AUTOLYCUS:
„Oh, gut. Ich muss sie warnen.“

Er macht einen Schritt in Richtung Tür, wird dann aber von Gabrielle zurückgehalten.

GABRIELLE:
„Eh, sie ist gerade nicht anzusprechen.“

AUTOLYCUS:
(verwirrt)
„Was? Wieso denn?“

GABRIELLE:
„Der finstere Kerl war schon hier.“

AUTOLYCUS:
„Aha... Und was ist passiert.“

GABRIELLE:
„Nichts Weltbewegendes. Sie haben zuerst gekämpft und dann hat Xena ihn
überzeugt, wieder zu verschwinden.“

Der Meisterdieb zupft kurz nachdenklich an seinem Bart.

AUTOLYCUS:
„Hm, und was wollte er von ihr?“

GABRIELLE:
(fährt sich mit der Hand durchs Haar)
„Das weiß ich leider auch nicht so ganz.“



- Schnitt -

BADEHAUS

Xena liegt noch in der Wanne. Sie legt den Kopf zur Seit und öffnet die Augen, weil sie die Stimmen von Gabrielle und Autolycus vernimmt. Allerdings kann sie die beiden nicht genau verstehen und so dreht sie den Kopf wieder nach vorne. Dann setzt sie sich auf und beginnt, ihr Gesicht und ihre Haare nass zu machen.


- Schnitt zu: -

SPEKTRALE WELT

Ein düsteres Tal. Der Himmel ist finster und es donnerte. In der Ferne ist der hohe Berg, an dessen Gipfel sich der Tempel mit dem riesigen Eingangstor befindet.


Tempel

Im Inneren des Tempels sitzt Mavagan auf einem sehr eleganten Teppich. An sämtlichen Wänden des großen, sepiafarbigen Raumes und an der Decke gibt es feine Einbeulungen, die sich wie tausende Striche durch den gesamten Raum ziehen.



Der Zauberer schließt die Augen und beginnt zu meditieren. Im selben Moment beginnen die zahlreichen Linien an den Wänden blau zu leuchten, genau wie die Kugel an Mavagans Zepter.


- Schnitt -

BADEHAUS

Plötzlich erhebt sich vor Xena ein großer Wassertropfen aus dem Wasser und formt sich zu einer Art Leinwand. Xena schreckt kurz zurück und blickt verblüfft auf die Leinwand.

XENA:

„Was zum...?“

Auf der glatten Fläche, die sich geformt hat, wird Xena gezeigt, wie Kastos und seine Anhänger ein Dorf überfallen und es niederbrennen.
Die Menschen flüchten in Todesangst. Entsetzt blickt Xena auf Kastos, der triumphierend auf seinem Pferd sitzt und diabolisch lacht.


- Schnitt -

STADT

Gabrielle und Autolycus warten noch immer etwas gelangweilt vor dem Haus. Es herrscht bereits Abenddämmerung und die Straßen sind etwas leerer. Autolycus schaut zu Gabrielle.

AUTOLYCUS:
„Bist du sicher, dass es ihr gut geht?“

GABRIELLE:
„Ich hoffe es.“


- Schnitt -

BADEHAUS

Die Kriegerprinzessin steht wieder vor dem Spiegel und legt ihre Ausrüstung an, bis sie schließlich wieder in voller Montur da steht und einen zornigen Blick aufsetzt.


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