Kapitel 3: Freunde und Feinde
- Aufblendung -


IN EINEM OPPULENT AUSGESTATTETEM ZELT

XENA:
„...nein, sie ist wirklich nicht zu verkaufen. Sie ist unentbehrlich.“

TAREK:
„Ich biete dir vier Ziegen.“

XENA:
„Nichts zu machen.“



TAREK:
„Es sind die besten Milchziegen meines Stammes.“

XENA:
„Es tut mir wirklich leid, aber wir kommen nichts ins Geschäft.“

TAREK:
„Gönnen wir uns eine Ghallium. Danach sehen wir weiter.“


- Schnitt -

Gabrielle gesellt sich zu Tarek und Xena.

GABRIELLE:
„Ich muss mal verschnaufen. Alle fummeln und zerren an mir rum, vor allem die
Frauen lassen nicht locker.“




XENA:
„Ich glaube, sie möchten dir die anderen Zelte zeigen. Lass dich ruhig herumführen.“

GABRIELLE:
„Rauchst du etwa?“

XENA:
„Auch einen Zug?“

GABRIELLE:
(schnüffelt)
„Igitt!“


- Schnitt -

WÜSTE

AHMED:
„Wir erreichen bald Tareks Gebiet.“

NARAM:
„Ist er immer noch so rauflustig wie früher?“

AHMED:
„Nein, seine Frauen halten ihn genug auf Trab.“


- Schnitt -

ZELT

TAREK:
„...drei Kamele, eine Ziege, zwei Teppiche.“

XENA:
„Sechs Kamele.“

TAREK:

„Ich muss sie haben, aber sechs Kamele sind einfach zu viel. Ich gebe noch drei Ziegen dazu.“

XENA:
„Im Grunde ist sie auch nicht verkäuflich.“

TAREK:
„Wir haben nur vier Kamele, wo soll ich denn die anderen beiden hernehmen?“

XENA:
„Also - unter sechs Kamelen ist nichts zu machen. Tatsächlich ist sie viel mehr wert.
In Nabil könnte ich ohne Probleme zehn Kamele für sie bekommen. Aber da ich zuerst
die Pferde abliefern muss, kann ich vorerst nicht auf sie verzichten.“



- Schnitt -

WÜSTE

NARAM:
„...wir haben keine Zeit für einen Höflichkeitsbesuch.“

AHMED:
„Vielleicht hat er Yussuf oder die beiden Frauen gesehen. Chamel hat einen guten
Draht zu ihm.“


NARAM:
„Selbst wenn es so wäre, er würde es uns nicht sagen.“

AHMED:
„Nicht, wenn man ihn direkt fragt.“

NARAM:
„Warum willst du unbedingt zu Tarek?“

AHMED:
„Er ist der Mann meiner Schwester...“

NARAM:
„Schon gut. Werdet ihr vor Morgengrauen zurück sein?“


- Schnitt -

Xena und Gabrielle haben Tareks Zelte weit hinter sich gelassen.

GABRIELLE:
„Am bequemsten waren ihre Schlafstätten. Unzählige Kissen und Teppiche, dabei bleiben
sie nie lange an einem Ort. Sie unterscheiden sich gar nicht so sehr von uns. Wir
leben eigentlich genau wie die Nomaden.“




XENA:
„Nun ja, bis auf ein paar kleine Unterschiede.“

GABRIELLE:
„Findest du? Also ich liebe unser Leben. Die Freiheit, die wir genießen. Wir können gehen,
wohin es uns beliebt, müssen uns nicht daran orientieren, wo es Futter für unsere Ziegen
gibt ... - was ist so lustig, an dem was ich sage??“


XENA:
„Ach nichts, ich musste gerade an Tarek denken. Der würde ohne zu Zögern auf seine
Ziegen verzichten. Vorausgesetzt man macht ihm ein entsprechendes Angebot.“



- Schnitt -

WÜSTE -- AM NÄCHSTEN TAG

AHMED:
„Interessante Neuigkeiten. Zwei Frauen, auf die die Beschreibung passt sind auf dem Weg
nach Maskat. Wenn wir Tag und Nacht reiten, können wir sie in drei Tagen einholen.“


NARAM:
„Nein, wir bewegen uns zu schwerfällig. außerdem wäre dieses Tempo niemals so
lange durchzuhalten. Sende einen Boten nach Maskat, Jemiah soll die beiden aufhalten,
wenn sie weiterziehen wollen. Ansonsten bleiben sie unbehelligt.“


AHMED:
„Was macht dich so sicher, dass sie es ist?“


- Schnitt -

GABRIELLE:
„Wie lange wird es noch dauern, bis wir am Ziel sind?“

XENA:
„Das kommt darauf an - wenn wir unser Tempo beibehalten können, sollten wir in
zwei Tagen ankommen.“


GABRIELLE:
(sinnierend)

„Diese Gastfreundschaft ist schon beeindruckend. Und dauernd reichte man
mir Gewänder, die ich anprobieren sollte...“


XENA:
„... und, hast du...?“

GABRIELLE:
„Doch - ja - ein paar.“

XENA:
„Sie sind sehr bequem, nicht wahr?“

GABRIELLE:
„Etwas kratzig auf der Haut, aber sie halten angenehm kühl. Einige wurden sogar
beiseite gelegt...“


XENA:
„Ja?!?“

GABRIELLE:
„Ja. Die, die mir am besten gefallen haben.“


- Schnitt -

AHMED:
„...ihr wart in den Palast eingedrungen? An den Wachen kam sonst nie jemand vorbei!“



NARAM:
„Uns war es gelungen. Aber als wir erst mal drin waren, hatten wir nicht
viel Freude daran...“


RÜCKBLENDE

SARGON:
„Du verkennst eure Situation. Ihr kommt hier nicht lebend raus.“

XENA:
„Das sehe ich anders.“

SARGON:
„Es gibt nichts, was du mir bieten könntest, das ich nicht schon hätte“
(mit einem wissenden Blick auf sie)
„ - oder gehabt habe.“

XENA:
„Oh, das habe ich in Betracht gezogen. Ich habe etwas Spezielles für dich. Etwas, das du
ohne mich nie bekommen wirst.“

ENDE RÜCKBLENDE


- Schnitt -

GABRIELLE:
„Da vorne. Was mag das sein?“

XENA:
„Sieht aus, wie ein verendetes Tier. Das sollten wir uns aus der Nähe anschauen.“

Sie treiben die Kamele an.

YUSSUF:

„Wasser...“


- Schnitt -

Naram ist mit seinen Begleitern unterwegs. Sie reiten in Zweierreihen. Vorweg Naram, neben ihm Ahmet, dahinter mit etwas Abstand Chamel und Feysal, danach die anderen.

CHAMEL:
„Tarek plant sich erneut zu verheiraten.“

FEYSAL:
„So?“

CHAMEL:
„Ja, seine vier Frauen sind ganz entzückt von der Auserwählten.“

FEYSAL:
„Und wann soll das feierliche Ereignis stattfinden?“

CHAMEL:
„Sobald er den Brautpreis zusammen hat. Ihm fehlen noch zwei Kamele.“

FEYSAL:
„Lass mich raten, die möchte er von unserem Herrn.“

CHAMEL:
„Nein, er wüsste schon, woher er sie bekommen kann, aber er braucht dafür Narams Erlaubnis.“


FEYSAL:

„Um Kamele zu kaufen?“


- Schnitt -

YUSSUF:
„Danke, ihr habt mir das Leben gerettet. Ohne euch wäre ich verloren.“

GABRIELLE:
„Das ist doch selbstverständlich. Ein Wunder, dass du es soweit geschafft hast. Am besten bleibst
du bei uns.“



- Schnitt -

CHAMEL:
„Wir sind übrigens auch eingeladen.“

FEYSAL:
„Diese Hochzeit wird ihm das Genick brechen. Sechs Kamele sagst du?“

CHAMEL:
„Ja, ihm bleiben dann nur noch seine Ziegen - aber er meint diese Braut sei es wert.“


- Schnitt -


XENA:
„Tareks Stamm wird sich sicher deiner annehmen. Wir können dich zwar nicht begleiten, aber wir werden
dich mit genügend Wasser und Vorräten versehen...“


GABRIELLE:
„Xena! Du willst ihn doch nicht einfach hier zurücklassen?“

XENA:
„Wieso nicht, er ist ein Mann der Wüste. Oder, Yussuf?“

YUSSUF:
„Ihr beide habt schon genug für mich getan. Wenn ihr vielleicht noch ein Pferd erübrigen könntet.“

XENA:
„Tarek und seine Sippe, sind ganz in der Nähe, kaum einen halben Tagesmarsch entfernt. Das
wirst du auch so schaffen.“


GABRIELLE:
„Es sind nicht unsere Pferde, wir...“

YUSSUF:
„Schon gut. Habt Dank für eure Bemühungen. Allah sei mit euch.“


- Schnitt -

NACHT

Gabrielle sitzt auf einer Düne und beobachtet die Sterne, weiter entfernt kümmert sich Xena um Argo. Plötzlich erhebt sich eine Gestalt aus dem Sand hinter Gabrielle, legt ihr eine Schlinge um den Hals und zieht sie zu. Gabrielle röchelt hörbar. Sofort greift Xena nach ihrem Chakram.

YUSSUF:
„Eine falsche Bewegung, und mit ihr ist es aus.“

XENA:
„Was willst du?“

YUSSUF:
„Dein Pferd.“


- Ausblendung -