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Kapitel 4: Du musst es schaffen, Aphrodite
(zu Aphrodite) 
„Wir treffen uns auf der Lichtung.“ Flaches Gelände. Die Abendsonne senkt sich langsam, am Horizont zeichnet sich die Silhouette von Aphrodite (mit breitkrempigen Hut) zu Pferde und den ihr folgende Gabrielletross ab. - Xena jagt mit Argo über das Land.
„Euch kann man nicht eine Minute alleine lassen. Wir hätten so viele schöne, prächtige...“ (er dreht sich zu Gabrielle um und stiert ihr auf die Oberweite; Gabrielle rüttelt wild an ihren Fesseln ) „... mehr oder weniger...“ (wendet sich wieder den anderen zu) „gut gebaute Sklavinnen erbeuten können. Aber,...“ (er macht vor RÄUBER #2 halt und hebt sein Kinn mit der Spitze des Sais an) „... da gibt es doch tatsächlich in unserer Gruppe jemanden...“ (er brüllt ihn mit voller Lautstärke an) „... der es mal wieder nicht abwarten konnte!“ RÄUBER #1: „Aber Boss, wir dachten...“ 
ANFÜHRER: (zu Räuber #1, mit sanfter Stimme) „Ach so, ihr dachtet.“ (brüllt) „Das war aber nicht eure Aufgabe!“ (jetzt wieder besonders freundlich) „Ihr solltet sie beobachten. Nichts weiter.“ (brüllt) „Einfach nur beobachten!“ (geht zu Gabrielle, stellt sich seitlich neben sie und tippt mit dem Sai gegen ihren Oberkörper) „Und ihre Freundin wird sie bestimmt suchen.“ (zu Gabrielle brüllend) „Das wird sie doch, nicht wahr?“ GABRIELLE: „Mmpf mmpf mmpf...“
APHRODITE: „...Um einen Mann zu bezirzen, bedarf es nicht vieler Worte. Überhaupt sollte man als Frau so wenig wie möglich reden. Das mögen die Männer. Und man sollte auch nicht allzu gescheit sein...“ (fährt sich durchs Haar) „... zumindest sollte man ihn nicht merken lassen, dass man es ist. Die Aufgabe einer liebenden Frau besteht darin, das Ego des Mannes aufzubauen...“ Eine der Gabrielles meldet sich zu Wort, Aphrodite interessiert freundlich. APHRODITE:„... Ja?!?“ 
XENA: „Aphrodite, wo bleibst du?“ „...Die moderne Frau von heute, ist natürlich auch an einer eigenen Karriere interessiert. Dadurch bleibt sie für ihren Partner interessant. Schließlich muß man sich ja auch ab und zu unterhalten können. Obwohl das natürlich noch längst nicht so wichtig ist wie...“
„Jetzt anzugreifen hat keinen Zweck, ich muß warten bis es dunkel ist. Hoffentlich taucht Aphrodite bald auf.“ 
„...natürlich geht es bei uns Göttern weitaus gesitteter zu, als bei euch Sterblichen. Wie haben hohe Ansprüche an... Ethik und Moral und bekennen uns zu unserer Vorbildfunktion...“
„Sind alle wie vorgesehen auf ihren Posten?“ RÄUBER #2: „Ja.“ ANFÜHRER: „Gut. Sie wird sicher versuchen, uns während der Nacht zu überraschen. Aber genau darauf sind wir ja vorbereitet.“ (er erhebt sich und baut sich vor Gabrielle auf) „Zu schade, dass ich mich jetzt nicht um dich kümmern kann. Ich hoffe, du weißt unsere Gastfreundschaft trotzdem zu schätzen.“ GABRIELLE: 
„Mmpf mmpf mmpf...“ Sie versucht ihn durch den Knebel anzuspucken.
„Danke Argo... Aphrodite kann sich auf was gefasst machen.“ Diesmal trifft sie nur den Rand des Chakrams.
RÄUBER #3 
RÄUBER #4 
RÄUBER #5 
RÄUBER #3
RÄUBER #6 
RÄUBER #4
RÄUBER #5
RÄUBER #3
RÄUBER #6
(in singendem Tonfall) „Guten Morgen...“ XENA: „Aph...“ APHRODITE: (flüstert) „Nicht so laut ... sie schlafen doch noch.“ Xenas Blick fällt auf die Lichtung: Lauter schlafende Gabrielles. APHRODITE:(entzückt) 
„Sind sie nicht süß?“ Xena reißt Aphrodite Messer und Chakram aus den Händen. XENA:(unwirsch) „Ja, und wie süß! Wo hast du nur solange gesteckt?“ Aus dem Wald dringt lautes Johlen. Dazwischen Gabrielles Stimme. GABRIELLE:„Xena! Xena!“ (zu Aphrodite) „Ich werde sie abzulenken. Sobald Gabrielle hier auf der Lichtung ist, bringst du sie wieder zusammen.“ (greift sie am Arm) „Du musst es einfach schaffen!“ APHRODITE: (nickt) „Ich versuch's.“ XENA: „Nein! Du sollst es nicht nur versuchen“ (schon unterwegs) „Ich verlasse mich auf dich!“
„Xena!“ XENA: 
„Gabrielle!“ GABRIELLE:
„Xena!“ XENA:
„Gabrielle!“ Xena hat Gabrielle fast erreicht, ein Messer fliegt nur haarscharf an Gabrielles Kopf vorbei und bleibt zitternd im Baumstamm stecken. GABRIELLE:„Xena!“ XENA: „Gabrielle! Lauf weiter. Ich halte sie auf!“
Gabrielle sprintet weiter, hinaus auf die Waldlichtung, dabei sieht sie sich mehrfach um. Aphrodite stellt sich Gabrielle in den Weg, hält dabei die Augen fest zusammengepresst und wird von ihr mit voller Wucht umgerannt. (auf dem Rücken liegend) „Aphrodite! Was machst du denn hier?“ APHRODITE: (hält sich den Kopf) „Ich habe auf dich gewartet.“ 
GABRIELLE: „Und Xena hat sich wieder mal verdrückt. Immer wenn sie an der Reihe ist! Dann hat sie plötzlich viel Wichtigeres zu tun...“ APHRODITE: (völlig irritiert) „Was?“ Aus dem Wald dringt Xenas Kampfschrei. Kurz darauf läuft sie, verfolgt von den Räubern, auf die Lichtung zu. XENA:„Aphrodite!“ APHRODITE: (winkt mit beiden Armen) „Huhu! Hier sind wir!“ GABRIELLE: (kommt langsam auf die Beine) „Ich fasse es nicht!“ APHRODITE: „Äh.“ GABRIELLE: „Das ist so typisch für sie!“ Xena steuert auf Aphrodite und Gabrielle zu XENA:„Und???“ 
APHRODITE: (zuckt mit den Schultern) „Äähh! Weiß nicht!?!“ (zu Gabrielle) „Gabrielle?“ GABRIELLE: „Aphrodite! Geh in Deckung!“ Gabrielle springt neben Xena, beide kämpfen gegen die Räuber. GABRIELLE:„... Xena, vergiss nicht, dass du heute dran bist.“ XENA: „Nein, nein, keine Sorge, ich werde mich schon darum kümmern... wenn... wir damit... fertig... sind.“ 
GABRIELLE: „Du kannst es ruhig zugeben. Du wolltest dich schon wieder drücken.“ XENA: „Aber wie kommst du nur darauf? Du tust gerade so, als hätte ich das Gesindel hierher bestellt.“ GABRIELLE: „Mittlerweile traue ich dir alles zu...“
Das Kampfgeschehen verlagert sich immer mehr an den Rand der Lichtung. Sowohl Xena als auch Gabrielle haben drei Gegner gleichzeitig. Als ein vierter Vermummter sich Gabrielle nähert, wirft sie einen ihrer Sais nach ihm und knockt ihn damit aus. „... ich erinnere nur mal an letzte Woche, als...“ XENA: „Ach, du bist neuerdings so furchtbar kleinkariert. Jede Wette, du schreibst schon lange nichts mehr in deine Schriftrollen und führst stattdessen nur noch Strichlisten...“ GABRIELLE: „Oh nein, ich schreibe sehr wohl. Ab und zu auch etwas über mich...“ XENA: „...über dich?? Ich dachte ich bin hier die Kriegerin?“ (rammt mit ihrem rechten Ellenbogen einen hinterhältigen Angreifer zu Boden) „Was schreibst du denn so?“ GABRIELLE: „Och...“ Gabrielle dreht sich um und verpasst einem anderen einen kräftigen Tritt. XENA:„Na rück schon raus damit, nicht so schüchtern!“ GABRIELLE: 
„Vor all den fremden Leuten? Niemals!“ Sie schleudert ihren zweiten Sai hoch in das Geäst über Xena, und kurz darauf plumpst ein Mann zu Boden. Dann schwingt sie sich in einen nahe stehenden Baum, bricht sich einen kräftigen Ast ab und wirbelt mit ihm, wie in ihren guten alten Zeiten, als sie noch einen Kampfstab benutzte. - Aphrodite gerät immer mehr in Ekstase, plötzlich hat sie Gabrielles Ast in der Hand und schwingt in hin und her, während Gabrielle verwundert mit leeren Händen dasteht. XENA:„Gabrielle!!! Hinter...“ Aphrodite springt zwischen Gabrielle und einem Räuber, der gerade seine Keule hebt, und rammt in den Stab in die Eingeweide. Ein anderer der herbeispringt, bekommt ihn über den Kopf. APHRODITE:„Nimm das!... Und das!... Und hier!“ Sie ist völlig in ihrem Element und knöpft sich einen nach dem anderen vor. Xena und Gabrielle haben mit dem Kämpfen aufgehört und schauen nur noch staunend zu. XENA:(zu Gabrielle gewandt) „DAS! Ist ... die Göttin der Liebe!“ GABRIELLE: (lacht) „Ach was!“ (nickt ihr auffordernd zu) 
„DU bist dran mit Kochen!“ XENA: (murrend zu sich selbst) „Ich hätte es ja auch anders haben können... aber nein...“ GABRIELLE: „Hast du was gesagt?“ XENA: „Was ich? Nein. Wieso?“ GABRIELLE: „Du hast was gesagt.“ 
XENA: „Ich habe überhaupt nichts...“ GABRIELLE: „Doch...“ XENA: „Nein...“ GABRIELLE: „...“
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Disclaimer
Entgegen anderslautender Gerüchte lebt Gabrielle sehr im Einklang mit ihrer vielschichtigen Persönlichkeitsstruktur!